[1] Antragen von Wachs (mittelhart bis hart), entsprechend der angestrebten vestibulären Kontur. Zahn und Zahnlänge so freilegen, dass der Gingivaverlauf dem natürlichen Vorbild entspricht. Den Zahn nicht übermäßig in Wachs einpacken. Die untere Kante des Zahnhalses darf nie freiliegen. Sie steht sonst vor und das Zahnfleisch schließt sich kantig an.
[2] Konturieren der Wurzelvorwölbungen und der Vertiefungen: Leichtes Schaben entlang der Vestibulärflächen der Zähne in Richtung des Halsverlaufs mit Hilfe eines löffelförmigen Instruments, entsprechend dem Wurzelradius. Dabei nicht „verdeckt“ arbeiten, um die davon abhängige Wurzelausrichtung anpassen zu können. Ablängen der Interdentalpapille mit einem scharfen, lanzettenförmigen Instrument, stets von zervikal her geführt. Dabei ein konvexes, weichgewölbtes Plateau erzeugen.
[3] Gingivaverlauf nachziehen: Leicht S-förmig von zervikal her mit lanzettförmigem Instrument in unregelmäßigem, natürlichem Verlauf. Falls erforderlich, ein aufgesprühtes, flüssiges, kühlendes Medium (Wachsentspanner) verwenden, um ein Verschmieren des Wachsspans zu verhindern.
[4] Anlegen anatomischer Details wie Lippenbändchen, Furchen, marginale Dickeunterschiede Stillmanscher Spalten, Konkavitäten für Musculus orbicularis oris. Ggf. Anlegen einer Stippelung (Orangenhaut) in Wachs mittels harter Kunststoffborsten. Der Bereich der marginalen Gingiva direkt um den Zahn herum sollte glatt bleiben.
[5] Glätten und Ziehen der Wachsstrukturen mittels Heissluftföhn oder Alkohol-Torch. Bei offener Flamme größte Vorsicht walten lassen, um den Zahn nicht zu überhitzen! So gelingt es mir, eine ästhetische, funktionsunterstützende Gingivamodellation zu fertigen.